Im Schwitzkasten der Viktoria
Als die alten Zeiten jung waren, gab es hier und da auch schon mal auf die Mütze! Unter anderem setzte es ein 1:4 bei Viktoria Köln, die seinerzeit von Wolle Pelitz trainiert wurden und bei denen u. a. Sebastian Spinrath auf dem Rasen stand, der einige Zeit später dann auch für den SC Wiedenbrück auflaufen sollte:
Der SC Wiedenbrück verliert bei Viktoria Köln mit 1:4 (0:3). Nach schnellem Rückstand war Theo’s Truppe früh geschlagen und letztenendes chancenlos. Jedoch verkaufte sich die Mannschaft teuer und gab im Rahmen ihrer aktuellen Möglichkeiten eine akkurate kämpferische und läuferische Leistung ab.
Kilometer-Wotschek: Wojciech Pollok ging in der Defensive weite Wege.
Der Trainer hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen den FC Gütersloh einmal frisch durchgelüftet. In einer verkappten 4:3:3 Ordnung gab der läuferisch überragende Wojciech Pollok die einzige Spitze. Dahinter sollten Marwin Studtrucker und Cihad Kücükyacgi das Zentrum der Viktoria im Spielaufbau blockieren.
Vor der Viererkette agierten Saban Kaptan, Carsten Strickmann und Tim Knetsch. Die drei sollten im Verbund mit den Außenverteidigern Jeffrey Volkmer (dieses Mal links) und Nick Brisevac (rechts) einen zusätzlichen Abwehrriegel bilden, der vor allem den pfeilschnellen Außen der Viktoria ihre Geschwindigkeit nehmen sollten.
Gäbe es im Fussball eine B-Note, hätte der SC Wiedenbrück den Platz als Sieger verlassen.
Gibt es aber nicht.
Die Ideen von Trainer Theo Schneider waren gut, denn seine Mannschaft setzte die Vorgaben diszipliniert um. Einziger Haken: Erst ab der 7. Spielminute. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten Lukas Nottbeck (3.) und Mike Wunderlich (7.) die Viktoria bereits mit 2:0 in Front geschossen bzw. geköpft und alle taktischen Pläne gegenstandslos werden lassen.
Not bad von Nottbeck. Der Kölner Sechser hängt den Ball in den rechten Winkel.
Das 2:0 fiel nach einem einstudierten Freistoßtrick. Trainer Wollitz hatte seiner Mannschaft im Erfolgsfall dieser Variante zwei freie Tage versprochen. Jetzt wird bis Dienstag ausgeschlafen!
Ist ja auch was.
Schlimmer noch. Nach den frühen Einschlägen bestand kurz Gefahr etwas gröber unter die Räder des Viktoria-Regionalliga-Maseratis zu geraten.
Verhindert hat das lediglich eine leidenschaftliche und charakterstarke Vorstellung unserer Mannschaft, die sich gegen einen übermächtigen Gegner mit allem wehrte was der Kader her gab.
Am Boden…
… und in der Luft. Carsten Strickmann räumte ab, was abzuräumen war.
So erkonterte sich unsere Mannschaft nach dem 0:2 sogar zwei Halbchancen und ließ bis dahin noch einen Funken Hoffnung aufkeimen, ehe der überragende Lukas Nottbeck mit dem 3:0 (37.) endgültig den Sack zumachte.
Nottbeck war in der ersten Halbzeit Anführer einer phantastischen zentralen Kölner – Achse. Zusammen mit Mike Wunderlich und Timo Staffeldt sorgten die Ausnahme – Kicker mit hohem Tempo und sehenswerter Passsicherheit für ein dominantes Auftreten ihrer Mannschaft.
Die Viktoria schob immer wieder fünf Spieler bis in die Wiedenbrücker Viererkette und verschaffte sich so Raum zum Kombinieren. Abgesichert wurde das Spiel der Viktoria von den bärenstarken Innenverteidigern Jannik Löhden und Daniel Reiche, an denen nahezu jeder Angriffsversuch abperlte, wie eisgekühltes Mineralwasser an Jeffrey Volkmers Kinn:
Das perlt!
War die erste Hälfte geprägt von intensiven Zweikämpfen, verflachte die Partie im zweiten Durchgang. Der SCW erspielte sich durch Studtrucker und Knetsch gute Möglichkeiten, musste aber nach einem strittigen Elfmeter zunächst das 0:4 (83.) hinnehmen, ehe Marwin Studtrucker das Bemühen seiner Mannschaft mit dem 1:4 in der 86. Minute zumindest ein wenig belohnte.
Hölscher hält…
…Studtrucker trifft. Geht doch!
Was vom Tage übrig bleibt: Wieder keine Punkte. Das ist die schlechte Nachricht.
Jedoch präsentierte sich unsere personell momentan sommerbereifte Mannschaft willensstark und stellte sich der prekären und, nach der 7. Spielminute, fast aussichtslosen Situation.
Die optische Überlegenheit des SC Wiedenbrück saß auf der Tribüne.
Die gute Nachricht: Bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am 28.09.13 gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf werden Massih Wassey und Stefan Langemann wieder fit und Sebastian Sumelka entsperrt sein. Gepaart mit dem Auftreten von heute nährt das die Zuversicht auf den ersten Saisonsieg.
Und apropos Fortuna Düsseldorf… Da war doch was!
Aufstellungen
Viktoria Köln: Koczor – Hickl, Reiche, Löhden, Spinrath – Nottbeck, Wunderlich, Staffeldt, Schäfer – Candan, Glasner
SC Wiedenbrück 2000: Hölscher – Volkmer, Njambe, Czyszczon, Kücükyagci – Knetsch, Strickmann – Studtrucker, Brisevac – Kaptan, Pollok
Tore 1:0 Nottbeck (1.), 2:0 Wunderlich (7.), 3:0 Nottbeck (37.), 4:0 Wunderlich (82., Elfmeter), 4:1 Studtrucker (85.)
Auswechselungen: 66. Dayangan für Kaptan, 72. Steegmann für Glasner, 72. Musculus für Staffeldt, 82. Akbari für Nottbeck, 86. Stiens für Strickmann, 88. Aosman für Knetsch
Gelbe Karten Löhden
Das Wunder blieb aus. Der Edel-Kader der Viktoria gab sich keine Blöße.
Der Kreis schließt sich. Viktoria Mäzen Franz-Josef Wernze (Vordergrund) scheint mit „Pele“ Wollitz den entscheidenden Erfolgsfaktor verpflichtet zu haben.