NOV
Ein Elfmeterdrama
1:2 gegen Düsseldorf II
Der SC Wiedenbrück unterliegt am Nachmittag der U23 von Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (0:1). Nach gutem Wiedenbrücker Start gingen die Gäste durch einen umstrittenen Foulelfmeter in Führung. Nachdem Jan Lukas Liehr im zweiten Durchgang einen Strafstoß verschoss, ging die Fortuna kurz vor dem Ende mit 2:0 in Führung. Der Anschlußtreffer zum 1:2 in der Nachspielzeit hatte dann nur noch kosmetischen Charakter. Oliver Zech und sein Trainerteam vertrauten gegen die junge Fortuna der gleichen Startelf wie beim montäglichen 2:1 Sieg bei der U23 des SC Paderborn und gaben ihr eine deckungsgleiche Ausrichtung mit, in der unsere Jungs nur selektiv anpressten und ansonsten clever und aufmerksam die Räume in der eigenen Hälfte verteidigten.So startete Schwarzblau selbstbewusst, mit gutem Passspiel und vor allem zielstrebig im Spielaufbau. Eine erste Torchance hatte Fabian Brosowski auf dem Schluppen, als er mit einem Hieb aus halblinker Position an Fäusten von Düsseldorfs Fänger Ben Zich scheiterte (8.).
Als sich nach gut 20 Minuten die Spielanteile etwas anglichen, musste Marcel Hölscher die Kugel zunächst artistisch mit dem Fuß aus dem kurzen Eck angeln (21.) und anschließend die Daumen drücken, als Siwoo Yang mit seinem Schuss zum Glück nur den Pfosten traf (24.).
Waren Spielanteile und Chancen bis dahin also ausgeglichen, nahm der erste Durchgang in der letzten fünf Minuten eine extrem uncoole Wendung.
Denn zunächst zeigte Schiedsrichter Lutz Meyersieck nach 39 Minuten maximal umstritten auf den Elfmeterpunkt, als Grigoris Ziogas die Kugel per Vollspann aus dem Strafraum beförderte, klar den Ball spielte und in der Schussbewegung einen Düsseldorfer Spieler berührte, der aus seinem Rücken in die Aktion lief. Hamza Anhari blieb kalt und drückte den Strafstoß zum 1:0 für die Fortuna ins Netz.
Gleich 48 x so weh tat diese Szene im direkten Anschluss, als Luca Kerkemeyer im Düsseldorfer Strafraum verhältnismäßig plump zu Fall gebracht wurde, in dieser Szene jedoch alle Trillerpfeifen im Jahnstadion stumm und alle Linienrichterfahnen am Hosenbund blieben.
Waren zur Halbzeitbratwurst die Elfmetersituationen bereits top Thema unter den 340 Zuschauern, so gewann genau dieses Drama im zweiten Durchgang weiter ungebremst an Dynamik.
Denn nach einem Foul an Grigoris Ziogas zeigte Meyersieck nun auf tatsächlich auf die Strafstoßkreide, Jan Lukas Liehr schnappt sich die Kugel, scheiterte wenige Sekunden später aber mit einem durchwachsenen Schuss an Ben Zich.
Obwohl Klaus Sima Suso in dieser Szene zudem noch Gelb-Rot sah und unsere Jungs fortan in Überzahl agierten, lag nun einen gewisse Schwere über den vorgetragenen Angriffsbemühungen, die unsere Jungs lange keine Lücke in der jetzt tief gestaffelten Düsseldorfer Defensive finden ließ.
Einzig der eingewechselte Mats Brune hatte elf Minuten vor Abpfiff die absolute Killer – Chance, als er einen Kopfball völlig frei aus drei Metern knapp neben das Tor setzte.
Als in der Nachspielzeit Jamil Siebert einen langen Wiedenbrücker Ball zum 1:2 ins eigene Tor verlängerte, war der Fisch leider schon poliert und die Punkte in Düsseldorf.
„Ich glaube, wir hätten heute noch zwei Stunden spielen können und wir hätten kein eigenes Tor erzielt. Uns war klar, dass es ein Kampfspiel auf tiefem Boden wird. Wir haben die Verhältnisse gut angenommen und sind entsprechend gut ins Spiel gekommen. Das wir dennoch keine Punkte geholt haben, ist extrem bitter. Für uns geht es jetzt darum weiter zu arbeiten und in den beiden verbleibenden Spielen nach der Länderspielpause möglichst viele Punkte einzusammeln.