Endlich wieder normaler Fußball
FEB

Endlich wieder normaler Fußball

1:1 gegen Alemannia Aachen

War es ein Glücksfall, dass die Kugel in der Regionalliga West in den vergangenen Pandemie-Monaten nahezu durchgehend lief, sorgten zahlreiche Geisterspiele, Zuschauerbeschränkungen und eine allseits gedämpfte Stimmung jedoch oftmals dafür, dass das was die 22 Akteure auf dem Rasen veranstalteten zwar wie Fußball aussah, sich aber häufig nicht so anfühlte.
Heute Nachmittag durften sich die beinahe 500 Zuschauer im Jahnstadion endlich wieder zurückversetzt fühlen in die Zeit vor der Pandemie: Denn eine packende Partie zwischen dem SC Wiedenbrück und Alemannia Aachen bot neben zwei fantastischen Toren, jede Menge Emotionen, Leidenschaft und dank der gut 150 Gästefans auch endlich wieder echte und hitzige Fußballatmosphäre, in der das Spiel verdient mit 1:1 (0:1) endete.
 
Im Vergleich zum 0:0 bei der U23 des 1. FC Köln war Daniel Brinkmann gezwungen seine Elf personell, wie auch taktisch deutlich zu verändern: Da mit Bjarne Pudel (Adduktoren) und Tim Böhmer (Erkrankt) die komplette Innenverteidigung nicht zur Verfügung stand, rückte Maik Amedick neben Oliver Zech in die Innenverteidigung, Beytullah Özer gab in einer 4:2:3:1 Grundordnung neben Jan-Lukas Liehr den zweiten Sechser und hinter Manfredas Ruzgis als einzige Spitze liefen Saban Kaptan in der zentralen Position, sowie Lukas Demming und Niklas Szeleschus auf den Außenbahnen auf.
 
Den besseren Start in den Fußballnachmittag erwischten aber die nahezu komplett runderneuten Gäste, die von Sekunde eins an ausstrahlten, dass sie sich mit jeder Muskelfaser gegen einen möglichen Abstieg aus der Regionalliga stemmen werden.
 
Denn während unsere Elf einige Minuten benötigte, um Struktur in der neuen Grundordnung zu finden, übernahm der ehemalige Europacup-Teilnehmer dank zügig vorgetragener Angriffe, sowie kerniger Zweikämpfe schnell die Gangschaltung des Spiels und nutzte nach neun Minuten gleich die erste Gelegenheit zur Führung, als Peter Hackenberg die Kugel aus gut 20 Metern volley in Giebel jagte und damit den provisorischen Gästeblock explodieren ließ.
 
Im Anschluss daran gewann dann auch das Wiedenbrücker Spiel an Intensität und Zielstrebigkeit, so dass unsere Elf das Spielgeschehen nun Zug um Zug in die Aachener Hälfte verlagerte. Als Leon Tia mit einem Schuss von der Seitenauslinie nur knapp den Ausgleich verfehlte (16.) und Oluwabori Ayompo Falaye Marcel Hölscher aus acht Metern zu einer Glanztat zwang (20.) hatte die Partie endgültig Tempo aufgenommen.
 
Bis zur Pause gab das Spiel zwar keine nennenswerten Torchancen mehr her, begeisterte die Zuschauer im Jahnstadion aber weiterhin durch seine enorm hohe Intensität.
 
Zum zweiten Durchgang schickte Daniel Brinkmann seine Mannschaft im angestammten 4:3:3 zurück auf den Rasen, warf mit Said Harouz (für Beytullah Özer) einen weiteren offensiven Kicker in die Partie und verlieh seiner Elf damit genau den Tick Aggressivität, mit dem sie nun die Partie endgültig in den Griff bekam.
 
Flankiert wurde der jetzt dominante Auftritt durch den irren Ausgleichstreffer von Leon Tia, der die Kugel aus 22 Metern staubtrocken ins kurze Eck jagte und Joshua Mroß aber mal auf dem komplett falschen Fuß erwischte (55.).
 
Unsere Elf drückte nun auf den Führungstreffer, biss sich aber in weiten Teilen an der clever verteidigenden Aachener Abwehr aber die Zähne aus und musste so bis zur 80. Minute auf die nächste Torchance warten, ehe der eingewechselte Benedikt Zahn nach toller Tia-Vorarbeit mit einem Volleyschuss an Mroß scheiterte.
 
Kurioserweise nahm das Spiel anschließend nochmal eine weitere Wende und die Gäste erspielten sich ein, zwei Situationen in denen sie beinahe mit einem Lucky Punch das Spiel doch noch hätten entscheiden können.
 
Letztlich blieb es aber bei einem verdienten 1:1 und einem echt coolen Fußballnachmittag, der Lust und Laune gemacht hat auf die restlichen Heimspiele der Saison zu denen mit RW Essen, dem Wuppertaler SV und Preußen Münster noch nahezu die gesamte Prominenz der Regionalliga West im Jahnstadion antanzt.
 
Als nächsten freuen wir uns aber erstmal auf das Derby gegen den SV Lippstadt, das jetzt hoffentlich am Dienstag, 15.02.22 um 19:30 Uhr im dritten Anlauf endlich angepfiffen wird!