Dirty Dreier

Sieg in Wuppertal
Spielbericht vom 6. März 2025
Der SC Wiedenbrück gewinnt am Nachmittag beim Wuppertaler SV mit 1:0 (0:0) und macht damit einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Nichtabstiegsplätze. Nachdem der WSV zwei bis drei Dutzend Torchancen ausließ und dabei zumeist an einem sagenhaften Marcel Hölscher scheiterte, stach Niklas Szeleschus nach 78 Minuten eiskalt zu und schoss seine Mannschaft zu einem denkwürdig schmutzigen Auswärtssieg.
Als nach Abpfiff unsere Mannschaft zusammen mit den mitgereisten Fans, Sponsoren, Eltern und Betreuern minutenlang vor der Haupttribüne zunächst „Fußballgott“ Marcel Hölscher mit einem Spalier empfingen und anschließend in einem unübersichtlichen Knäuel weld den Sieg feierten und all den angestauten Emotionen freien Lauf ließen, wurde jedem Beobachter warm ums Herz.
Denn trotz der zahlreichen Rückschläge der letzten Wochen bot unsere Elf in jeder Sekunde eine leidenschaftliche Leistung, verteidigte diszipliniert und verlor vor allem nie den Glauben an sich und die eigene Stärke.
Dabei schlug bereits nach zehn Sekunden ein Stromschlag mit 380 Volt durch jeden Körper der anwesenden 1.486 Zuschauer im Stadion am Zoo. Denn unverzüglich nach dem Anpfiff klaute Vincent Ocansey den Ball aus dem Wiedenbrücker Spielaufbau und stürmte völlig blank auf Marcel Hölscher zu. Mit seiner ersten Monster-Parade fischte „Hölle“ dem baumlangen Stürmer aber die Kugel vom Fuß und hielt so die frühe Null für sein Team fest.
In der Folge berannte Wuppertal aus allen Himmelsrichtungen das Wiedenbrücker. Feuerte zumeist Flanken aus allen Winkeln des Spiefelds vor das Tor von Marcel Hölscher, der in Halbzeit eins vor allem bei den hohen Bällen überragte und im Fall der Fälle sogar noch Wagon B der Wuppertaler Schwebebahn in Richtung Oberbarmen aus dem Strafraum geboxt hätte.
Zudem klärte er gleich mehrfach gegen den agilen Kevin Hagemann und hatte kurz vor der Pause dann auch einen Teelöffel Glück dabei, als ein Schuss von Ocansey nur an den Außenpfosten prallte.
Im zweiten Durchgang blieb die Szenerie im Wiedenbrücker Strafraum zunächst ähnlich angespannt wie gestern Nachmittag im Oval Office. Wuppertal versuchte alles, traf aber nicht und verzweifelte langsam. Als Sascha Mölders nach gut einer Stunde taktisch etwas nachnivellierte und das Anlaufverhalten seiner Mannschaft angepasst hatte, ließ der Druck endlich nach und die Spielanteile glichen sich an.
Dann drehte der Nachmittag endgültig in den roten Bereich: Zwölf Minuten vor dem Ende sandte Saban Kaptan einen feinen Außenristpass in die Tiefe, fand dort Niklas Szeleschus der nach einem kurzen Antritt die Kugel unhaltbar zum 1:0 ins Netz jagte und damit den kompletten Nachmittag auf den Kopf stellte.
In den folgenden drei Minuten hatten Iskender Aslan, Niklas Szeleschus und Luis Allmeroth dickste Chancen auf das 2:0 und damit auf die Entscheidung. Es gehörte aber zur Dramaturgie des Nachmittags, dass dies nicht gelang und der WSV stattdessen zu einer fulminanten Schlussoffensive ansetzte.
Gepusht von der Führung wuchsen nun alle elf Wiedenbrücker Kicker auf dem Platz über sich hinaus und brachten den Sieg dann letztlich über die Uhr.
Nach den knappen und unglücklichen Niederlagen gegen die U23 Mannschaften des 1. FC Köln und von Borussia Mönchengladbach glichen sich an diesem Nachmittag Glück und Pech der vergangenen Wochen vollends aus. So wichtig die drei Punkte für die Tabelle auch sind, nehmen wir für den kommenden Freitag zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg genauso mit, dass unsere Elf in dieser Verfassung nicht nur für jeden Gegner in der Liga eine Gefahr ist, sondern jede Muskelfaser und jede Herzklappe für den Klassenerhalt geben wird.
Freuen wir uns auf Freitagabend und auf einen strammen Fight gegen den Tabellenführer.
Los geht’s um 19:30 Uhr im Jahnstadion