Das Drama Derby

Es gibt Tage, da hätte man einfach besser im Bett bleiben sollen. Den Prototypen eines solchen Tages hat der SC Wiedenbrück heute gegen den FC Gütersloh erwischt.

Dabei startete unsere Elf stark in die Partie: Laufstark, willig und mit einer bissigen Basisaggressivität ausgestattet, jagte Schwarzblau den Kreisrivalen beherzt über das gesamte Spielfeld.

Das eigentliche Dilemma begann dann aber nach sieben Spielminuten, als die Gäste mit dem ersten und zudem auch noch unglücklich abgefälschten Torschuss von Dimitrios Touratzidis überraschend mit 1:0 in Führung gingen.

Die Situation spitzte sich kurze Zeit später dramatisch zu, als Phil Beckhoff nach einem Anspiel in die Tiefe aus der Drehung antrat, dabei von Joel Udelhoven am Trikot gezupft wurde und umgehend Bodenkontakt suchte. Schiedsrichter Cedrik Gottschalk präsentierte unserem Innenverteidiger für eine vermeintliche Notbremse die rote Karte, ignorierte aber die drei Wiedenbrücker in direkter Ballnähe, die jeglichen Tatbestand für eine Verhinderung einer klaren Torchance widerlegten.

In Unterzahl blieb unsere Elf kompakt und laufstark und ließ bis auf einen Schuss von Phil Beckhoff, den Marcel Hölscher lässig mit dem Fuß abwehrte keine Chancen der Gäste zu (30.).

Belohnt wurde diese Moral leider nicht, denn kurz vor der Pause kassierte unsere tapfere Mannschaft nicht nur die zweite Rote Karte (Timo Spennesberger hatte Luis Frieling an der Strafraumgrenze gefoult), sondern auch das 0:2, da Erik Lanfer den anschließenden Freistoß zum zweiten Gütersloher Treffer clever um die Mauer ins Tor schlingelte.

Sekunden später war Halbzeit und während unsere Jungs sichtlich angeschossen in die Kabine schlichen, suchte Sascha Mölders den direkten Austausch mit Schiedsrichter Cedrik Gottschalk, der in allen wichtigen und vielen kleinen Situationen unglücklich in der Entscheidungsfindung agierte.

Standen die Chancen auf ein Comeback zum Start in die zweite Spielhälfte bereits irgendwo nahe Null, war der Nachmittag nach 51 Minuten endgültig entschieden, als Luis Frieling mit einem Schuss ins lange Eck das 3:0 für die Gäste erzielte.

Bis Spielende verteidigten neun Wiedenbrücker mit allem was die Muskelfasern hergaben, neutralisierten effektiv die Gütersloher Angriffsbemühungen und brachten so das 0:3 über die Uhr.

„Wir müssen das Beste mitnehmen. Wir haben in Unterzahl die Ordnung behalten, alles rausgehauen und sind nicht auseinander gefallen. Wir haben bis zum nächsten Spiel zwei Wochen Zeit und haben dann gegen Oberhausen das wichtiges Heimspiel, in dem wir die nächsten Punkte holen wollen“, muss Sascha Mölders an den kommenden Spieltagen ohne Joel Udelhoven und Timo Spennesberger Punkte für den Klassenerhalt sammeln.

Drücken wir unserer Mannschaft die Daumen, dass sie über das spielfreie Wochenende hinweg die Niederlage wegsteckt und dann gegen RW Oberhausen wieder mit voller Wucht Punkte für den Klassenerhalt sammelt.