Mats und der Doppelwumms
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Mats und der Doppelwumms

3:0 Sieg gegen Wuppertal

Der SC Wiedenbrück schlägt mit einem 3:0 (0:0) Sieg über den Wuppertaler SV die Tür zum Tabellenkeller nicht nur zu, sondern dreht mit nun 34 Punkten den Schlüssel auch schon ein Mal herum. Der Mann an der Türklinke: Mats Pannewig, der mit seinem zweiten Doppelpack für den SC Wiedenbrück der entscheidende Faktor in einer starken Wiedenbrücker Mannschaftsleistung war.
Nach dem furiosen 5:3 Zuckerguss-Auswärtssieg beim 1. FC Düren hatte Daniel Brinkmann nur an einem Stellschräubchen gedreht und ließ Niklas Szeleschus für Manfredas Ruzgis neben Phillip Aboagye in der Spitze anspielen.
 
Der Nachmittag startete meteorologisch sonnig und fußballerisch zunächst äußerst friedlich. Denn die Gäste, die zwingend einen Sieg benötigten, um Spitzenreiter Alemannia Aachen auf den Fersen zu bleiben, vermieden über weite Strecken jegliches Risiko und überließen unserer Elf Ball und Spielkontrolle.
 
Ein Schuss von Philipp Hanke aus 25 Metern, den Marcel Hölscher mit der Mütze aus dem Knick fischte (3.) und eine verunglückte Flanke von Aday Ercan, die an den Außenpfosten irrlichterte (35.), waren die einzigen Leistungsnachweise der Wuppertaler Offensive in Halbzeit eins.
 
Leicht hatten es die Gäste allerdings auch nicht, denn die Wiedenbrücker Dreierkette um Tim Böhmer, Ben Hüning und Maik Amedick versiegelte das Zentrum zusammen Tim Geller auf der Sechs hieb und stichfest und bildeten damit die Basis für kontrollierte Angriffsbemühungen, die zumeist durch Standards gefährlich wurden. Einen Freistoß von Maik Amedick fischte Paul Grave aus dem Eck (35.) und die anschließende Ecke von Niklas Szeleschus köpfte Mats Pannewig nur hauchdünn am Tor vorbei (36.).
 
Ansonsten verteidigte unsere Elf leidenschaftlich und mit jeder Muskelfaser. In der besten Szene flogen mit Tim Geller, Dominique Domröse und Jan Lukas Liehr unter dem Jubel der 487 Zuschauer gleich drei Kicker nacheinander per Grätsche in einen Zweikampf, um Kevin Hagemann letztlich doch vom Ball zu trennen.
 
Eine Situation mit Symbolcharakter, denn genau vor diesen Szenen hatte Wuppertals Trainer Ersan Parlatan seine Jungs vorab gewarnt: „Wir haben unserer Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass hier die absoluten Grundtugenden gefragt sein werden. In der ersten Halbzeit konnten wir noch dagegenhalten, im zweiten Abschnitt ist das nicht mehr gelungen“, blickte der Coach auf eine verrückt starke zweite Wiedenbrücker Halbzeit zurück, zu der unsere Mannschaft mit noch mehr Wucht erschien, als zuvor.
 
„Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir hier mindestens auf Augenhöhe sind. Vielleicht sogar einen Tick drüber. Und dass wir jetzt auf keinen Fall rausgehen, um hier unentschieden zu spielen“, lies Daniel Brinkmann für den zweiten Durchgang alle Offensivrohre fluten.
 
Mit umgehenden Erfolg, denn nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff  stibitzte Mats Pannewig die Kugel aus einer unsauberen Wuppertaler Spielaufbauaktion, lies Lion Schweers mit einer lässigen Körpertäuschung ins Leere rutschen und schob anschließend die Kugel abgezockt an Paul Grave vorbei zum 1:0 ins Netz (50.).
 
Damit begann auch schon die Crunchtime im Jahnstadion, denn der SC Wiedenbrück drängte nun mit Nachdruck auf die Entscheidung und die Gäste schienen phasenweise wehrlos gegen die immer flinker werdenden Angriffe.
 
Zunächst hielt Paul Grave eine flache Hereingabe von Dominique Domröse mit den Fingerspitzen fest (54.), dann stürmte auch schon Phillip Aboagye im maximalen Tempo in Richtung des Wuppertaler Tores, scheiterte mit seinem Schlenzer aber an einem Reflex des Fängers (70.).
 
Das war mit etwas Abstand betrachtet auch gar nicht so schlimm, denn gleich die folgende Ecke nagelte Mats Pannewig stilistisch einwandfrei mit der Stirn zum 2:0 ins Netz und ließ sich anschließend von seinen Kumpels für den Doppelwumms feiern (71.).
 
Wuppertal wechselte offensiv und begab sich auf die Suche nach dem Anschluss. Wirklich gelingen wollte das aber nicht, denn der SC Wiedenbrück presste weiter mutig hoch an und zog jeglichen Angriffsbemühungen des Gastes frühzeitig den Stecker.
 
Die einzige Torchance der Gäste ergab sich aus einem Schlenzer von Tim Korzuschek, der aus 20 Metern allerdings so butterweich in Richtung Wiedenbrücker Tor segelte, dass die
Wiedenbrücker Fluglinie Hölsch-Air in aller Ruhe auf die Startbahn rollen und abheben konnte und Flugkapitän Marcel Hölscher anschließend lässig die Kugel aus dem Mitropa-Bordrestaurant im zweiten Stock fischen konnte (89.).
 
Damit war der Nachmittag aber immer noch nicht vorbei. Denn eine echte Kuriosität hatte das Spiel noch mitgebracht, als Bahattin Karahan eine Flanke von Cinar Sansar sehr unkonventionell Richtung Tor beförderte und die Kugel im hohen Bogen an allen vorbei zum 3:0 ins Netz trudelte (90. + 2).
 
Damit war der Sieg dann aber endgültig eingeschweißt und der fünfte Sieg im siebten Rückrundenspiel im Sack!
 
Damit rückt der SC Wiedenbrück auf Rang zehn vor und hat am kommenden Samstag während des Auswärtsspiels bei der U23 von Borussia Mönchengladbach die Möglichkeit auf weitere Regionalligapunkte. Anstoß im Grenzlandstadion zu Rheydt ist um 14 Uhr.





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